Checkliste für Videoproduktion und Imagefilm – Vom Skript zum Dreh

Checkliste für Videoproduktion - Vom Skript zum Dreh

Wir möchten dir dabei helfen, dem Thema Videoproduktion einen Schritt näher zu kommen. Um eine Videokampagne anzugehen, brauchst Du drei Phasen: Die Pre-Produktion, die Produktion und die Post-Produktion.

Part I: Pre-Produktion

Hinter einem erfolgreichen Video-Marketing steckt meist eine ausgeklügelte Strategie. Diese überlegst Du dir in einer Pre-Produktionsphase, einer Planungsphase.

Stelle dir folgende Fragen:

  • Welche Aktion soll dein Video bewirken? Möchtest du, dass der Zuschauer einen Kauf abschließt, sich über dein Produkt informiert fühlt oder das Leitbild deines Unternehmens näher gebracht bekommen hat?
  • Welche Ressourcen stehen dir zur Verfügung? Hast Du eine Kamera bzw. generell Equipment zur Verfügung? Wie sieht es mit einem Team aus (Cutter, Animateure, Kameramann etc.)?

Erst wenn diese ersten Fragen geklärt sind, kannst Du dir überlegen, welches Format dein Video haben könnte. Denn abhängig von der gewünschten Wirkung des Videos und den zur Verfügung stehenden Ressourcen kannst Du ein aufwendiges oder weniger aufwendiges Format umsetzen.

Es folgt ein Brainstorming, um neben dem realisierbaren Format auch das richtige Thema für das Video zu finden.

Es macht Sinn im Rahmen des Brainstormings, die sogenannte Customer Journey nachzuvollziehen. Gemeint ist die „Reiseroute“ des Kunden entlang der „Touchpoints“: Von der Bedürfnisweckung über die Informationssuche bis hin zur Zielhandlung und den anschließenden Maßnahmen zur Kundenbindung (Quelle). Die Customer Journey gibt Aufschluss darüber, welche Themen dem potenziellen Kunden begegnen, nachdem er auf dein Produkt oder deine Dienstleistung aufmerksam geworden ist. So kannst Du beispielsweise ein Video gleich zum ersten Touchpoint, der Bedürfnisweckung, produzieren, indem Du in einem Video darstellst, welches Bedürfnis dein Produkt stillt. Wir haben dir noch weitere konkrete Ideen für erste Videos zusammengestellt:

Am Anfang
  • Berichte von Firmenevents und erlaube deinen Kunden einen Blick hinter die Kulisse
  • Erstelle ein kurzes Video, indem deine Kollegen und Du neuen Kunden danken
  • Erstelle ein kurzes GIF-Video zur Funktionsweise deines Produktes
Mit ein bisschen Erfahrung
  • Nimm eine Kamera mit zu Kundenterminen und filme kurze „Testimonials“ mit zufriedenen Kunden, die die Vorteile deines Produktes im Interview wiedergeben
  • Filme deine Mitarbeiter und Kollegen bei der Arbeit und gib so die Firmenkultur wieder
Als Profi
  • Erstelle einen Imagefilm, der dein Unternehmen/Mitarbeiter/Produkt in Hochglanzoptik vorstellt
  • Filme längere Interviews mit wichtigen Mitarbeitern, um eine Arbeitgebermarke zu etablieren, das sogenannte „Employer Branding“
  • Drehe ein Video mit einem Mitarbeiter als Protagonist und begleite ihn im Rahmen von „Ein Tag in der Firma“ mit der Kamera

Nach einem erfolgreichen Brainstorming folgt das Skript. Das Skript stellt ein Textdokument dar, in welchem genau festgehalten ist, welche Einstellungen gedreht werden sollen. Ein gutes Skript ist der Schlüssel zum Erfolg deiner Video-Kampagne bzw. deines Videos. Wir haben Tipps bei der Skripterstellung für dich zusammengestellt:

Am Anfang
  • Manchmal ist es hilfreich, eine Person, die nichts direkt mit dem eigenen Unternehmen zu tun hat, zu Rate zu ziehen. Denn dann kann sichergestellt werden, dass auch ein Zuschauer, der noch nichts über das Unternehmen weiß, alles versteht.
  • Sollte es zunächst schwer fallen, das Skript zu verfassen, ist es sinnvoll, mit einer Kurzdarstellung anzufangen. Darin wird das Unternehmen bzw. das Produkt oder die Dienstleistung kurz umrissen und somit auf den Punkt gebracht, was alles wirklich wichtig ist.
Mit ein bisschen Erfahrung

Du richtest dein Skript so aus, dass genau zur richtigen Zeit im Video das Richtige passiert. Das könnte beispielsweise so aussehen:

  1. Es gibt ein Problem/ein Bedürfnis: Du sprichst die Problematik/das Bedürfnis deines Kunden an (0:00 – 0:20)
  2. Für das Problem/das Bedürfnis gibt es eine Lösung: Du stellst dein Produkt bzw. deine Dienstleistung als Problemlösung vor bzw. als Möglichkeit das Bedürfnis zu stillen (0:20 – 0:25)
  3. Funktionsweise: Du zeigst die Funktionsweise deines Produktes bzw. deiner Dienstleistung (0:25 – 0:50)
  4. Die darauffolgenden Aktion: Du zeigst den Zuschauern, was nun der nächste Schritt ist. Das kann der Kauf deines Produktes sein oder aber einen Termin zu vereinbaren etc. (0:50-0:60)
Als Profi
  • Als Profi weißt Du, dass Du laut Faustregel pro Minute nicht mehr als 150 Wörter brauchst. Du kürzt dein Skript, sodass es knapp und präzise ist.

Hilfreiche Arbeitsvorlagen finden sich auf der Website des TV-Trainers Gregor A. Heussen.

Part II: Produktion

Wenn Du sicher bist, dass deine Vorbereitungen abgeschlossen sind, kann es mit der Produktion losgehen. Dafür brauchst Du erst einmal Kamera-Equipment. Das kannst Du kaufen oder aber auch bei einem Kameraverleih zeitweise ausleihen. Wenn Du planst von nun an regelmäßig Filme zu produzieren kann es Sinn machen das Equipment direkt zu kaufen. Solltest Du an einem einmaligen Projekt arbeiten, reicht es Ausrüstung vom Kameraverleih zu nutzen.

Folgendes solltest Du dabei beachten:

  1. Stabilisiere deine Kamera: Verwackelte Bilder zeugen von geringer Qualität, deshalb solltest Du bei statischen Bildern direkt vom Stativ drehen. Wenn Du dynamische Bilder haben möchtest, setze am besten einen Gimbal (z.B.: DJ Ronin oder einen Handheld-Gimbal) ein. Natürlich könntest Du verwackelte Bilder noch mit Programmen wie Adobe After Effects korrigieren, das frisst aber unnötig Zeit und lässt sich vermeiden.
  2. Achte auf den Ton: Das noch so perfekte Bild ist nichts wert, wenn der Ton fehlt. Hast Du zum Beispiel ein toll eingerichtetes Interviewbild, aber vergessen das Mirko an der Kamera einzustellen, dann kannst Du es tatsächlich gar nicht gebrauchen. Generell macht es Sinn, den Ton extern aufzuzeichnen und beispielsweise einen Zoom H4 Recorder in Kombination mit einer Tonangel zu nutzen. Der Ton lässt sich dann mit Schnittprogrammen wie zum Beispiel Adobe Premiere problemlos mit dem Bild synchronisieren. Auch solltest Du immer drauf achten, wie die Umgebungsgeräusche sind. Führe dein Interview nicht neben einer Baustelle. Stelle Radios aus, die in der Umgebung laufen; die machen dir nämlich Probleme im Schnitt. Nutze bei Wind einen Puschel für das Mikrophon und checke vor jeder Einstellung die Umgebungsgeräusche bevor es losgeht.
  3. Setze das Licht korrekt: Gut gesetztes Licht kann einen enormen Unterschied machen. Schlecht gesetztes Licht aber genauso. Deshalb achte darauf, dass die Position deines eingesetzten Lichtes stimmt, die Lichttemparatur sowie die Helligkeit. Zusätzlich zu einem Lichtpanel wie z.B. der Felloni Flächenleuchte, geben Reflektoren oftmals gute Effekte wie zum Beispiel, dass die Augen der Interviewpartner aufgehellt werden und dadurch mehr strahlen.
Tipps zum Lichtsetzen findest du hier.

Wichtig ist es, dass Du dich mit dem Equipment ausreichend beschäftigst, bevor Du tatsächlich drehst. Und am Tag des Drehs solltest Du genug Zeit für mögliche technische Probleme einplanen, denn selbst absoluten Profis kann immer mal was dazwischen kommen.

Part III: Post-Produktion

Sobald Du abgedreht hast, ist es Zeit aus den verschiedenen Shots einen Film zu erstellen. Das passiert im Schnitt.

Es gibt einige Schnittprogramme, die kostenfrei sind wie z.B.:

  • DaVinci Resolve (sehr umfangreich, für Mac, Windows und Linux)
  • Machete Video Editor Lite (Windows)
  • Avidemux (Mac, Windows und Linux)
  • WeVideo (Online Video Editor)

Andere hingegen kosten etwas, sind aber die Programme, mit denen erfolgreiche Produktionsfirmen und Fernsehsender arbeiten. Dazu zählen:

  • Adobe Premiere Pro
  • Avid Media Composer
  • Final Cut Pro
  • DaVinci Resolve Studio Version

Damit die einzelnen Shots in die richtige Reihenfolge zu bringen, ist es noch nicht ganz getan. Du brauchst noch einen Sprecher, Musik, die richtige Distributionsplattform sowie am Ende eine Analyse des Erfolgs deines Videos.

  • Sprecher: Wenn dein Video kein O-Ton-Stück sein soll, also nicht ausschließlich mit den Tönen, die Du während des Drehs aufgenommen hast funktioniert, brauchst Du einen professionellen Sprecher, der noch über Sprachaufnahmen zusätzliche Informationen vermittelt. Es ist wichtig einen professionellen Sprecher zu engagieren, da nicht geschulte Stimmen meist vom Video und den wichtigen Informationen ablenken. Sprecher findest Du einfach über Plattformen wie z.B. Voicebase. Hast Du eine Stimme gefunden, die dir gefällt, schickst Du dem Sprecher den Text und er schickt dir gegen Bezahlung den gesprochenen Text als Audiodatei zurück.
  • Musik: Für die Musiksuche zu deinem Video solltest Du nicht zu wenig Zeit einplanen. Auf Plattformen wie Musicfox oder Sonoton kannst Du Musikstücke und die dazugehörige Lizenz herunterladen. Je nach Musikstück und Lizenz kostet eine gute Filmmusik ab 70 Euro.
  • Distributionsplattform: Ob Du dein Video bei YouTube, Vimeo oder doch wo anders veröffentlichst, hast Du dir sicher schon im Rahmen der Pre-Produktion überlegt. Je nachdem wie lang dein Video geworden ist, fallen schon einige Distributionsplattformen weg.
    Wir haben dir die wichtigsten (Social Media-)Plattformen zusammengestellt:
Plattform
Länge des Videos

Youtube

Pro Video zwischen maximal 15 Minuten und 11 Stunden (je nach Status). Für YouTube-Partner gibt es keine Zeitbegrenzung.

Vimeo

Nicht die Länge des Videos ist entscheidend, sondern die Dateigröße (pro Woche 500MB, 5GB oder 20GB)

Facebook

Videos dürfen maximal 40 Minuten lang sein. Partner-Agenturen von Facebook können 120-minütige Videos einstellen.

Twitter

Maximal 30 Sekunden pro Video. Partner-Agenturen können 10-minütige Videos einstellen.

Instagram

Maximal 15 Sekunden pro Videoclip.

Snapchat

Maximal 10 Sekunden.

TikTok

Maximal 10 Sekunden.

Analyse des Erfolgs

Der Erfolg lässt sich an verschiedenen Faktoren messen, die unbedingt im Auge behalten werden sollten, da Du daraus viel für dein nächstes Video lernen kannst. Diese Faktoren nennen sich Key Performance Indicator, kurz KPI. Es sind Leistungskennzahlen, welche die Messung und Kontrolle von Fortschritt und Erfüllungsgrad eines Ziels ermöglichen. 

Dazu zählen (Quelle):

          • die Aufrufzahlen; diese hälst Du idealerweise schriftlich fest
          • Kommentare
          • Engagement und Interaktion; die Anzahl an Personen, die das Video geteilt und geliked haben
          • Verweildauer, View-Through Rate und Absprungrate; Am liebsten wäre es dir ja, wenn die Zuschauer das Video ganz durchschauen. Das ist aber nur selten der Fall, da die Aufmerksamkeitsspanne eines Zuschauers im Durchschnitt bei nur 8 Sekunden liegt (Quelle). Deshalb ist es wichtig zu überprüfen, an welcher Stelle die Zuschauer abspringen. Daraus kannst Du für dein nächstes Video lernen und es dann ggf. anders strukturieren.
          • Wiederkehrende Nutzer
          • Einbettung in andere Websites
          • Conversion Rate

Mit der von uns zu diesem Blogeintrag erstellten Checkliste kannst Du noch einmal überprüfen, ob Du alles Wichtige beachtet hast. Martel Media wünscht dir viel Erfolg beim Erstellen deines Videos!

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